
Physiotherapie FAQ's
Alle wichtigen Fragen rund um eine angestrebte Physiotherapie beantworten wir Ihnen gerne im Vorfeld, persönlich vor Ort im im Therapiezentrum Kö40 in Hagens Mitte.
Bobath, was ist das? Das Konzept der Bobath-Konzept ist ein bewährtes, weltweit verbreitetes bewegungstherapeutisches Behandlungskonzept für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen aufgrund neurologischer Funktionsstörungen. Bobath findet seinen Einsatz bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder anderen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen. Vom Säugling bis ins hohe Lebensalter werden Patienten nach der Bobath-Therapie behandelt. Ziel ist es, dem Patienten die größtmögliche Selbstständigkeit in seinem Lebensumfeld zu ermöglichen.
Auch der Umgang mit Hilfsmitteln sowie der Anleitung von Bezugspersonen gehören zu unserem Therapieprogramm. Wir versuchen bei jedem Patienten, sein vorhandenes Potential optimal zu nutzen, um seine Aktivitäten zu verbessern.
Was ist Brügger? Die Brügger-Therapie ist eine ganzheitliche Therapie auf den neurophysiologischen Grundlagen der Funktionskrankheiten des Bewegungssystems. Der menschliche Organismus ist für Bewegung in der aufrechten Haltung angelegt. Gegen die Schwerkraft (Erdanziehung) muss er sich aufrichten bzw. strecken. Die Fähigkeit, sich aufzurichten wird durch verschiedene Störfaktoren, wie Kleidung, Möbel, klimatische und soziale Umstände, aber auch Organerkrankungen, Verletzungen oder psychische Belastungen beeinträchtigt.
Individuelle Funktionsstörungen werden analysiert und behandelt. Angewendet wird diese Form der Krankengymnastik vor allem bei Patienten mit Muskelverspannungen und -verletzungen, Tinnitus, Hexenschuss, Tennisarm, Ischiasbeschwerden, Fersensporn sowie diversen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen. In der Brügger-Therapie werden die individuellen Funktionsstörungen analysiert und behandelt.
Ziel der Therapie ist es, die Schmerzen und Störfaktoren abzubauen, um die aufrechte Haltung des Patienten zu ermöglichen. Dabei lernt der Patient oder die Patientin Eigenverantwortung zu tragen, indem er/sie seine physiologischen Haltungs- und Bewegungsmuster kennen lernt und trainiert. Dadurch verbessert sich die Beweglichkeit und Koordination sowie die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.
Vojta-Therapie für Erwachsene kann eingesetzt werden:
- bei zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter (z.B. Asymmetrien),
- bei Bewegungsstörungen als Folge von Hirnschädigungen (Zerebralparesen),
- bei peripheren Lähmungen der Arme und Beine (z.B. Spina bifida),
- bei verschiedenen Muskelerkrankungen,
- bei Erkrankungen und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule (z.B. Skoliose)
- bei orthopädisch relevanten Schädigungen der Schulter und der Arme, der Hüfte und der Beine,
- bei Problemen der Atmungs-, Schluck- und Kaufunktion.
Krankengymnastik am Gerät (KGG) ist eine individuelle medizinische Trainingstherapie. Eine Therapieeinheit dauert 60 Minuten, also eine volle Stunde. Zum Vergleich: Bei der Krankengymnastik dauert ein Termin 20 Minuten. Sie bekommen eine parallele Einzelbehandlung in einer Kleingruppe mit maximal zwei weiteren Patienten. Sie können mit Hilfe der gerätegestützten Krankengymnastik Ihre Muskulatur aufbauen und Ihren Körper ins Gleichgewicht bringen. Außerdem ergänzt die Krankengymnastik am Gerät als medizinische Trainingstherapie die Einzeltherapie (z. B. Manuelle Therapie) ideal bei fast allen orthopädischen, chirurgischen und selbst bei neurologischen Beschwerden.
Die Krankengymnastik am Gerät wird 100% individuell nach Ihren Bedürfnissen entweder als Aufbautraining oder als Therapie eingesetzt. Nach einer detaillierten Befunderhebung erstellt Ihr Therapeut einen Trainingsplan. Sie trainieren unter ständiger Anleitung unserer speziell ausgebildeten Physiotherapeuten. Die Krankengymnastik am Gerät wird von Ihrem Arzt als Kassenleistung oder privat verordnet. Je nach Bedarf sind auf 3 Rezepten á 6 Therapieeinheiten, insgesamt 18 Einheiten verordnungsfähig (bei Privatversicherten keine Beschränkung auf 18 Einheiten).
Die Manuelle Therapie ist ein Teil der manuellen Medizin und wird von Physiotherapeuten durch eine spezielle Weiterbildung erworben und ist eine geschützte physiotherapeutische Behandlungsform. Hierbei bediehnt sich der Manualtherapeut spezieller Handgrifftechniken, die im Rahmen des Befundes dazu dienen, eine Bewegungsstörung im Bereich der Extremitätengelenke oder der Wirbelsäule zu lokalisieren und zu analysieren.
Die Handgriffe werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt, wenn diese durch eine reversible Funktionsstörung des Gelenks oder der diesem Gelenk zugehörigen Muskulatur hervorgerufen werden. Alle Techniken finden sowohl bei Funktionsstörungen an den Extremitätengelenken (Gliedmaßengelenken), als auch an den Gelenken der Wirbelsäule ihre Anwendung.
Wir behandeln mit speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die der Auffindung, Erkennung und Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat dienen.
Die Manuelle Lymphdrainage wird seit den 60er Jahren von Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzqualifikation auf Verordnung des Arztes durchgeführt. Mit Hilfe der Lymphgefässe wird Wasser aus dem Gewebe abtransportiert und in die Blutgefässe zurückgebracht.
Wenn das Lymphsystem in seiner Funktion gestört ist, staut sich das Körperwasser im Gewebe und es kommt zu Schwellungen (Ödemen). Das Therapiekonzept der Lymphdrainage hat zum Ziel, das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von Gewebewasser und der Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen wiederherzustellen. Gleichzeitig soll das Immunsystem angeregt werden. Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden gelindert und das Gewebe wird lockerer und weicher, was sich ebenfalls auf die Beweglichkeit auswirkt.
Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule in allen 3 Bewegungsebenen verformt. Nach vorne-hinten (sagittal), nach beiden Seiten (bilateral), nach oben-unten (longitudinal). Daher die Bezeichnung: dreidimensional. Die Skoliose weist somit nicht nur einen, den thorakalen Bogen auf, der oft am meisten auffällt.
Bei der Skoliose ist also der Rumpf auf dreidimensionale Weise verformt. Die Therapeutin klärt ihre kleinen und großen Patienten über die Veränderungen im Körper auf. Sie erklärt, was Sie für Ihren Körper tun können, damit sich die Aufrichtung der Wirbelsäule verbessert. Was beinhaltet das Therapiekonzept: eine aktive Haltungskorrektur von Wirbelsäule und Brustkorb unter Berücksichtigung aller vorhandenen Krümmungen. Die aktive Aufrichtung kann mit und ohne Geräte erfolgen.
Die Haltungskorrektur beinhaltet sowohl die Seitenkorrekturen sowie die Korrekturen von vorne und von hinten. Dies erfolgt bis zu einer sogenannten Überkorrektur. Veränderungen des Haltungsgefühls durch selbstständige Wiederholung der Haltungskorrektur und durch Spannung der Haltungsmuskulatur in optimaler Korrektur. Gezielte und gelenkte Atemtechniken
Es ist kein Geheimnis: Kinesio Tape und Medical Flossing entspannt die Muskeln, Sie haben weniger Schmerzen und können auf eine bessere Heilung hoffen. Mit Taping und Flossing fühlen Sie sich schnell wieder besser, oft schon nach ein paar Minuten! Medical Flossing ist DIE innovative Therapie für eine Vielzahl von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Von einer Verstauchung über Zerrungen bis zum Tennisellbogen – Medical Flossing wirkt:
- Schwammeffekt. Durch den hohen Druck auf das Gewebe werden unerwünschte Abfallstoffe praktisch in die abführenden Lymphbahnen gedrückt – eine Art Reinigungsprozess also. Beim Loslassen des Latexbands wiederum wird das geschädigte Gewebe oder Gelenk mit Blut bzw. Flüssigkeit geflutet – was die Versorgung mit Nährstoffen, Hormonen, Sauerstoff etc. ankurbelt.
- Lösen von Blockaden. Während des Flossings und bei gleichzeitiger Bewegung verschieben sich Faszien, Unterhaut(fett)gewebe, Muskeln, Knochen und Gelenke intensiv mit- und gegeneinander. Blockierende Vernarbungen und Verklebungen werden so gelöst und die Beweglichkeit spürbar verbessert.
- Schmerzlinderung. Die Reibung des Flossing-Bands stimuliert Sinneszellen unter der Haut – sogenannte Mechanorezeptoren, die ihrerseits die Weiterleitung von Schmerzen im Rückenmark unterbinden. Vor allem die zweite und dritte genannte Wirkung tritt unmittelbar nach der Anwendung ein, in vielen Fällen sogar nachhaltig. Das heißt: Die Beschwerden kehren nicht wie ein Bumerang am nächsten Tag zurück. Wobei für einen dauerhaften Therapieerfolg natürlich trotzdem einige Sitzungen erforderlich sind.
PNF (Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation), was ist das? Die PNF-Therapie fördert somit das Zusammenspiel zwischen Rezeptoren, Nerven und Muskeln („neuromuskulär“). Arbeiten sie gut zusammen, fallen Ihnen alle alltäglichen Bewegungen leichter („Fazilitation“). Die Therapie kann Menschen mit Störungen des Bewegungs- oder Stützapparates helfen, ihre Sicherheit und Selbständigkeit zu verbessern und Schmerzen zu beheben oder zu lindern. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass PNF sich an den Ressourcen des Patienten orientiert und diese gezielt zur Verbesserung der Bewegungs- und Haltungskontrolle einsetzt. Zur Verfügung stehende Fähigkeiten stehen während der Therapie im Vordergrund.
Eine Behandlung nach propriozeptiver neuromuskulärer Fazilitation wird insbesondere angewandt bei Bewegungsstörungen aufgrund von:
- Multipler Sklerose
- Morbus Parkinson
- Querschnittslähmung
- Schädel-Hirn-Trauma
- Schlaganfall
- Gelenkoperationen
- Sportunfällen
- Rückenschmerz
Die Therapie verbessert die bewusste und unbewusste Steuerung der Körperhaltung und Bewegung. Bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen fördert die Therapie lebenserhaltende Funktionen wie die Atmung, das Essen und das Schlucken.
Schlingentisch-Therapie, was ist das? Die Therapie benutzt eine Gerätekonstruktion, den sogenannten Schlingentisch, in welcher ein Patient durch Aufhängung des ganzen oder eines seiner Körperteile die Aufhebung der Schwerkraft und damit die Erleichterung vieler Bewegungen erfahren kann. Der Vorteil dieser Behandlungsmethode ist die Bewegungserleichterung für den Patienten, Körperregionen, die in den Schlingen liegen, lassen sich leicht bewegen und man hat das Gefühl schwerelos zu sein, wodurch die Patienten mehr Gefühl und Sicherheit für die Bewegung gewinnen. Ebenso ist eine Traktion ( Zug) der Gelenke an den Extremitäten und der Wirbelsäule möglich, um eine Schmerzreduktion zu erreichen. Anwendungsbeispiele:
- Schmerzlinderung, z.B. bei Arthrosen in den Gelenken, degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule, Lumbalgien, Bandscheibenvorfällen
- Traktion (Zug) zur Entlastung der Gelenkflächen und der Nerven bei akuten Schmerzzuständen der Gelenke und der Wirbelsäule
- Kräftigung der Muskulatur mit Expandern oder manuellem Widerstand durch den Therapeuten., z.B. bei Wirbelfrakturen oder Bandscheibenvorfällen
- Passives und unterstütztes Durchbewegen eines Gelenkes, bei teilbelastbaren Patienten, z.B. Wirbelfrakturen, postoperative Zustände bei Knie-, Hüft- und Schulteroperationen
Der Schlingentisch eignet sich hervorragend zur Kombination mit anderen Therapieformen, wie beispielsweise der Manuellen Therapie (link).